Ein Tummelplätzchen für Internetschätzchen

6/05/2008


Puh, die wussten ja damals auch schon, was "disruptive advertising" bedeutet. Heute letzte Recherchen für einen Artikel angelehnt am Thema 2. Weltkrieg abgeschlossen, da stößt man eben auf so Sachen. Habe ein Rezept für´s Schlaflabor bekommen und kann mich jetzt auf Apnoe testen lassen - schon morgens fehlt mir nämlich die Energie für den Tag. Alle weiteren Wehwehchen zahlt die Kasse eh nicht, und da habe ich nochmal scharf überlegt, wofür ich eigentlich die 265 Euro/Monat hinlege. Schlechter noch ging es aber dem Junkie, der von der Zivilpolizei geschnappt wurde und dem Autofahrer, der mit gesenktem Haupt in seinem gecrashten Auto saß. Irgendwas is ja immer in Berlin. Mit Freuden lese ich weiter die "4-hour-workweek", im letzten Teil wird das outsourcen von doofen, langwierigen Arbeiten an fleißige Inder empfohlen und sooo abgelegen wie es jetzt klingt, scheint es bei genauerer Betrachtung gar nicht. Denn wenn man langwierige Recherchen und komplexe Aufgaben, für die man selbst kein Talent hat, zu einem günstigen Preis abgibt, bleibt Zeit für die wichtigen und ertragreichen Dinge im Leben. Nicht viel roter Faden in diesem Text, dafür recht vollständig den Tag abgebildet. Bloggen ist übrigens auch reine Zeitverschwendung, kann ich nicht empfehlen...

6/03/2008

Und täglich grüßt Riga


Filmfestivals verlaufen in der Regel großartig: 10 Minuten reden ("arbeiten"), dafür in schöne Orte fliegen und an feinen Festen teilnehmen. In diesem Falle eine Holzhütte am See, mit Sauna und zwei DJ´s, die auch morgens um 6h noch ungebremst den Beat durch die Wälder boxten - die Rehlein werden kein Auge zugetan haben und die Frösche wehrten sich quäkend, aber erfolglos. Erleichtert stellte ich fest, das der verpasste Rückflug nicht auf meine Kappe ging, nichtsdestotrotz blieb ich so 24 Stunden länger in Riga. Die Altstadt hat man irgendwann durch, so verbrachte ich die Zeit in Parks und mit dem "Fänger im Roggen". The story in short: Ein Jüngling fliegt (nicht zum ersten Mal) von der Schule und sackt von dort an weiter ab. Frauen, Alkohol, Familie, das volle Programm. Natürlich erkennt man sich wieder. Die kleine Schwester Phoebe sagt in der Schlüsselszene: "Sag mir irgend etwas, das du gern hast" und der Protagonist Holden Caufield antwortet:

"... jedenfalls stelle ich mir immer kleine Kinder vor, die in einem Roggenfeld ein Spiel machen. Tausende von kleinen Kindern, und keiner wäre in der Nähe - kein Erwachsener, meine ich - außer mir. Und ich würde am Rand einer verrückten Klippe stehen. Ich müßte alle festhalten, die über die Klippe hinauslaufen wollen - ich meine, wenn sie nicht achtgeben, wohin sie rennen, müßte ich vorspringen und sie fangen. Das wäre dann einfach der Fänger im Roggen. Ich weiß schon, dass das verrückt ist, aber es ist das einzige, was ich wirklich gern wäre. Ich weiß natürlich, dass das verrückt ist."